Welche Vorbereitungsmaßnahmen erwarten mich vor der Vorsorgedarmspiegelung?
Das wichtigste Ziel der Vorbereitung ist, dass Ihr Darm vor/während der Untersuchung komplett sauber ist. Dies garantiert die bestmöglichen Untersuchungsbedingungen.
Ihre Mitarbeit ist hier entscheidend! In der Regel werden wir Sie bitten, am Tag vor der Untersuchung einen Liter Darmspüllösung und am frühen Vormittag des Untersuchungstages einen weiteren Liter Darmspüllösung zu trinken. Zusätzlich sollten Sie ausreichend Wasser trinken! Es wird jeweils gute 3 Stunden dauern, bis der Darm nach Einnahme der Spüllösung gespült ist. Das begleitende Trinken von hellen Fruchtsäften wie z. B. Apfelsaft ist vollkommen in Ordnung! Auch helle zuckerhaltige Limonade ist von unserer Seite in Ordnung!
An den letzten vier Tagen vor der Spiegelung verzichten Sie bitte auf körnerhaltige Lebensmittel (z. B. Müsli, Kiwis, Weintrauben, Tomaten, Körnerbrot), da diese die Untersuchungsbedingungen verschlechtern.
Am Tag vor der Untersuchung nehmen Sie bitte nur „leichte“, gut verdauliche Kost zu sich. Ideal wären Lebensmittel wie Joghurt, Brühen, Weißbrot. Dringend vermeiden sollten Sie schwer verdauliche Speisen und auch Gemüsearten wie Sprossen, Hülsenfrüchte, Spinat oder Spargel.
Wie lange dauert die Untersuchung?
Die Untersuchungsdauer liegt in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten. In Einzelfällen kann die Untersuchung auch länger dauern, z.B. bei Voroperationen im Bauchraum oder wenn mehrere Polypen abgetragen werden müssen.
Bekomme ich für die Untersuchung ein Schlafmedikament und beeinträchtigt mich dies für den Rest des Tages?
In der Regel werden Sie für die Vorsorgespiegelung von uns sediert, entsprechend werden Sie die meiste oder gesamte Zeit der Spiegelung verschlafen.
Hier sollten Sie beachten, dass Sie für den Rest des Tages nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen und nicht geschäftsfähig sind. Machen Sie für den Untersuchungstag also bitte keine weiteren Verabredungen.
Zudem müssen Sie sicherstellen, dass Sie nach der Untersuchung abgeholt werden können.
Gerne kann Ihr Verwandter / Bekannter von uns nach Beendigung der Untersuchung angerufen werden. Natürlich darf Ihre Begleitung auch gerne bei uns auf Sie warten!
Wird die Untersuchung von meiner Krankenkasse bezahlt?
Ja! Ab 55 Jahren haben Sie Anspruch auf die Durchführung einer Vorsorgedarmspiegelung.
Bei unauffälliger Untersuchung kann und sollte diese nach 10 Jahren wiederholt werden!
Ein Verwandter von mir ist bereits an Darmkrebs erkrankt. Habe ich ein erhöhtes Risiko, was muss ich beachten?
Sind nahe Verwandte an Darmkrebs erkrankt oder wurde bei diesen ein Adenom im Rahmen einer Darmspiegelung gesehen, sollte die erste Vorsorgedarmspiegelung bei Ihnen 10 Jahre vor Diagnosestellung bei Ihrem nahen Verwandten erfolgen. Beispiel: Ihr Vater erhielt mit 57 Jahren die Diagnose Darmkrebs, entsprechend sollten Sie Ihre erste Vorsorgedarmspiegelung mit 47 Jahren durchführen lassen.
Wie geht es weiter, wenn Sie im Laufe der Untersuchung einen Polyp abtragen müssen?
Polypen, also die möglichen Krebsvorläufer, werden entweder mit einer kleinen Zange oder mit einer Schlinge abgetragen. Sollten sich andere Zufallsbefunde zeigen, können natürlich ebenfalls Proben entnommen werden. Polypen werden in etwa 30% der Vorsorgekoloskopien entdeckt.
Die Proben werden dann in den Folgetagen vom Pathologen untersucht. Je nach Untersuchungsergebnis teilen wir Ihnen bzw. Ihrem Hausarzt dann die Konsequenzen mit.
In der Regel werden wir Ihnen mitteilen, in welchem Abstand die nächste Vorsorgespiegelung durchgeführt werden sollte.
Was sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Darmkrebs?
- a. erbliche Veranlagung, Rauchen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa), rotes Fleisch…
Gibt es Risiken bei der Vorsorgedarmspiegelung?
Wie bei jedem medizinischen Eingriff, gibt es auch hier einige Risiken. Insgesamt ist das Risiko schwerer Komplikationen aber äußerst gering. Die Hauptrisiken liegen in der Gefahr einer Blutung und der Perforation des Darmes. Während die Blutung zumeist im Rahmen der Spiegelung gestillt werden kann, zieht eine Perforation zumeist eine Operation nach sich.
Wir minimieren diese Risiken durch eine gewissenhafte Aufklärung und durch eine gute Kooperation mit Ihrem Hausarzt.
Muss ich meine Blutverdünner vor der Untersuchung absetzen?
Je nach Blutverdünner und je nach Grund warum Sie dieses Medikament nehmen, sollte dieser eine Woche bis 2 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Die alleinige Einnahme von ASS (Aspirin) ist in der Regel kein Problem.
Ist die Wirkung anderer Medikamente durch die Darmspiegelung beeinträchtigt?
Ja, durch die Darmspülung kann die Aufnahme Ihrer Medikamente abgeschwächt bzw. unmöglich gemacht werden. Dies kann für alle Medikamente zutreffen. Beachten Sie bitte auch, dass die Wirkung der „Pille“ nicht gewährleistet werden kann! Etwaige Antibiotikatherapien sollten möglichst nicht während einer Vorbereitung zur Darmspiegelung durchgeführt werden.
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich nach der Spieglung Blut im Stuhl entdecke?
Im Rahmen von Probenentnahmen und Polyp-Abtragungen kann es während der Untersuchung zu kleinen Blutungen kommen. Wenn Sie also nach der Spiegelung ein- zweimalig geringe Mengen an Blut absetzen, wäre dies ok!
Sollten es jedoch größere Mengen sein, kontaktieren Sie uns bitte umgehend oder suchen bei Nichterreichbarkeit Ihr nächstgelegenes Krankenhaus mit einer gastroenterologischen Versorgung auf (z. B. imland Kliniken Eckernförde und Rendsburg, Helios-Klinikum Schleswig, St. Franziskus-Hospital Flensburg, Klinikum Husum).
Gibt es Alternativen zur Vorsorgedarmspiegelung?
Alle möglichen Alternativen haben den Nachteil, dass Krebsvorläufer entweder nicht ausreichend erkannt werden können, nicht entfernt werden können oder andersartige Risiken bestehen.
Die mitunter in der Presse dargestellte Möglichkeit der CT-Kolonographie geht für Sie mit starker Strahlenbelastung einher, die Vorbereitung muss ebenfalls durchgeführt werden und in dem Fall, dass Polypen entdeckt werden, muss eine reguläre Spiegelung im Verlauf erfolgen. Die Kapselendoskopie des Dickdarmes bietet ebenfalls nicht die Möglichkeit des Abtragens von Krebsvorläufern. Eine weniger invasive Alternative für eine kleine Patientengruppe ist die Enddarmspiegelung (Sigmoidoskopie). Hier wird dem in der Regel vorerkrankten Patienten nur der Enddarm gespiegelt. Die Vorbereitung erfolgt mit Klistieren. Der Nachteil besteht ganz klar darin, dass nur die letzten ca. 30cm des Dickdarmes eingesehen werden können, Polypen und andere Veränderungen im übrigen Dickdarm entgehen dem Untersucher.